![Schiffe wie auf dem großen, weiten Meer - nur viel kleiner. Ein Modell in der Schiffbau-Versuchsanstalt]()
Von Martin Jenssen
Barmbek. Die Hafenstadt Hamburg liegt an der Elbe und doch direkt am Meer. Denn mitten in der Stadt gibt es einen „Ozean“ und ein „Eismeer“, große Wasserflächen, auf denen unzählige Schiffe fahren. Den „Hamburger Ozean“ findet man in Barmbek. Er gehört zu der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) und wird dort „großer Schlepptank“ genannt. Der Meeresspiegel liegt im ersten Stock, der Meeresboden im Keller. Was in der Versuchsanstalt passiert, ist streng geheim. Dennoch haben Besucher im September die Möglichkeit, den „Hamburger Ozean“ zu entdecken, denn die Versuchsanstalt feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag mit einem „Tag der offenen Tür“. Ein Blick auf die aktuellen Forschungsarbeiten werden die Besucher nicht werfen können. Zu sehen sind am Jubiläumstag aber Modelle aus abgeschlossenen Forschungsvorhaben, die durch den Schlepp- und Eistank schippern. Die Ergebnisse, die die Techniker bei ihren Versuchen im Eistank und im großen Schlepptank erzielen, erhalten nur die Auftraggeber. Das sind meist Werften, die die Schiffe bauen, oder Reeder, die den Bau neuer Schiffe in Auftrag geben. Doch noch vor dem Bau der „Meeresriesen“, werden die Schiffe an verkleinerten, maßgerechten Modellen in der Schiffbau-Versuchsanstalt erprobt. „Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, Möglichkeiten für die Reduzierung des Spritverbrauchs bei den Schiffen zu finden. Das minimiert gleichzeitig den Emissionsausstoß“, erklärt Uwe Hollenbach, HSVA-Direktor für Resistence & Propulsion (Widerstand und Antrieb). Es ist ein Gebiet, das die HSVA seit 100 Jahren beschäftigt. In der Tischlerei der Versuchsanstalt werden die Schiffsmodelle der späteren „Meeresgiganten“ gebaut. Sie haben eine Länge zwischen sieben und 13 Metern. Die Modelle werden mit Motoren, Propellern und Messinstrumenten ausgestattet. Dann geht‘s aufs Wasser. Dabei werden die Daten über das Verhalten des Schiffes in den verschiedensten Situationen gesammelt, ausgewertet und an den...