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Krisengipfel im Renn-Club nach tödlichem Unfalldrama

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Helfer versuchten, das dritte reiterlose Pferd einzufangen. Zwei Vollblüter waren bei dem Zusammenstoß mit dem Rennfeld gestorben  Foto: Stammer Von Hans-Eckart Jaeger HORN. Der Vorstand des Hamburger Renn-Clubs (HRC) trifft sich diese Woche auf der Rennbahn in Horn zum Krisengipfel. Weit oben auf der Tagesordnung steht die Frage: Sollen wir Rennen über Hürden künftig aus dem Programm nehmen? Gesprächsstoff Nummer eins beim Derbymeeting war auch am Tag danach nicht der sechste Derbysieg des 39-jährigen Championjockeys Andrasch Starke auf dem dreijährigen Vollbluthengst Lucky Speed, sondern der fürchterliche Unfall tags zuvor in einem Rennen über bewegliche Reisighürden. Die Pferde Cool Kid und Glad Royal starben, als sie, nach einem ersten Abwurf reiterlos, mit dem übrigen Feld zusammenprallten. Helfer hatten zuvor erfolglos versucht, die beiden sowie ein drittes Pferd einzufangen. Die Pferde waren daraufhin dem Feld entgegengaloppiert. Bei dem Zusammenprall erlitt der Jockey Bohumil Nedorostek einen komplizierten Armbruch. Die Frage der empörten Zuschauer – sie empfingen sowohl den Sieger des Unglücksrennens als auch später die Rennleitung mit Buhrufen – lautete: Warum brach die Rennleitung das Rennen nicht rechtzeitig ab, als die Pferde zu „Geisterfahrern“ wurden? Die Tierschutzorganisation hat inzwischen angekündigt, den Renn-Club wegen Tierquälerei anzuzeigen. Allein zwischen 2011 und 2013 seien insgesamt 735 Pferde bei Galopp- und Trabrennveranstaltungen ums Leben gekommen. Auch in Horn hatte es massiv Probleme gegeben. HRC-Präsident Eugen-Andreas Wahler (64) war früher Hindernisjockey, er hat in seiner Karriere mehr als 100 Rennen über Hürden bestritten: „Ich bin oft gestürzt, habe ich mir viermal das Schlüsselbein gebrochen“, erinnert er sich. „Solche Zwischenfälle gibt es leider immer wieder. Aber was hier passierte, hat es noch nie gegeben.“ Die bereits an der ersten Hürde reiterlos gewordenen Pferde liefen zunächst im Feld mit, dann drehten sie plötzlich um und rasten der Konkurrenz entgegen. „Kein Jockey kann dann noch reagieren, auch die Rennleitung nicht“, versichert Wahler....

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