![Ein Selbstversuch mit dem Fahrrad auf der Gründgensstraße zeigt: Zwischen Bus und Auto ist nicht viel Platz. Ab Januar sollen Radfahrer in Steilshoop auf der Straße fahren Fotos: mt]()
Von Marco Thielcke
Hamburg. Immer öfter sieht man in Hamburg eigene Fahrstreifen für Radler auf der Straße. Ab Januar ist es auch in Steilshoop soweit – dann müssen Radler sich zwischen Bussen und parkenden Autos bewegen. Die Verlegung des Radweges auf die Straße ist Teil der Umbaumaßnahmen für das sogenannte Busoptimierungsprogramm auf der Gründgensstraße. Am Montag sollen die Arbeiten starten.
In den nächsten sieben Monaten soll die Fahrbahn der Gründgensstraße von vier auf zwei Spuren zurückgebaut und die Ampelanlagen durch drei Kreisverkehre ersetzt werden. Die Stadt gibt künftig Bussen die Vorfahrt: Die Metrobuslinien 7 und 26 sowie die Buslinien 118 und 177 sollen auf der zwei Kilometer langen Strecke beschleunigt werden, das macht bei der 7 beispielsweise vier Minuten weniger Fahrzeit. Helma Krstanoski, Sprecherin der Verkehrsbehörde, sagt: „Die Baukosten der Neuordnung belaufen sich auf 4,1 Millionen Euro.“
Kritik an Radweg auf der Straße
Angelika B., Rentnerin aus Steilshoop, fährt die Strecke fast täglich mit dem Fahrrad ab. Auf der Straße zu fahren kann sie sich nicht vorstellen: „Das ist doch viel zu gefährlich“, sagt die 70-Jährige. „Überall lauern Gefahren, rechts muss man künftig auf ausparkende Autos achten und links fahren große Busse vorbei. „Bisher teilten sich die Radfahrer den 3,5 Meter breiten Weg mit den Fußgängern, getrennt von der Straße durch einen breiten Grünstreifen. Die Verkehrsbehörde versucht zu beruhigen: „In ganz Deutschland hat sich der Radverkehr auf der Fahrbahn bewährt und wird deshalb in Hamburg gefördert. Er ist sicherer, weil sich der Radfahrer im direkten Blickfeld des Autofahrers befindet“, sagt Krstanoski.
Doch die Zahlen und Statistiken aus der Verkehrsbehörde können Angelika B. nicht beruhigen: „Und wenn doch etwas passiert? Ich falle lieber vor einen Kinderwagen auf dem Gehweg als vor ein Auto auf der Straße.“Autotüren, die unverhofft geöffnet werden, sind für Angelika B. eine der größten...