![Angelika Landwehr führt Hamburgs
kleinstes Theater Foto: Jenssen]()
Von Martin Jenssen
Horn. Mit dem „Sommernachtstraum“ geht es zu Ende. Diesen Traum will sich Angelika Landwehr noch erfüllen. Shakespeares „Sommernachtstraum“ soll auf
der Wiese hinter ihrem Theater aufgeführt werden. Möglichst viele Theaterfreunde aus Horn und ganz Hamburg sollen dieses Stück in einer Freilichtaufführung miterleben. Es wird die Abschiedsvorstellung von der Intendantin Angelika Landwehr.
Ihr gefiel Horn
Vor 15 Jahren eröffnete die Schauspielerin, die aus Bochum nach Hamburg gekommen war, das „Theater an der Washingtonallee“, das kleinste Theater in Hamburg. Es war der 17. September 1999. Horn ist ein schwieriger Standort für ein Theater. Das war der damals 37jährigen Schauspielerin klar. Doch der Stadtteil gefiel ihr gut. Das Viertel erinnerte sie an das Ruhrgebiet. Dort konnten kleine Theater existieren. Auch in Berlin schaffen es kleine Theater, am Leben zu bleiben. In Hamburg ist das nicht so leicht.
In Theaterkreisen heißt es: Höchstens acht Jahre sollte ein Schauspieler in einer Stadt bleiben. Angelika Landwehr ist 15 Jahre in Horn geblieben. Sie hat großartiges Theater gespielt, sie hat klassische, aktuelle und kritische Stücke inszeniert, und vor allem hat sie 15 Jahre für ihr Theater gekämpft. In dieser Zeit hat sie 55 Eigenproduktionen auf die Bühne gestellt. Und es gab über 400 Gastspiele von hauptsächlich jungen Nachwuchstalenten. Das war ihr wichtig. Angelika Landwehr: „Ich wollte ein freies Theater schaffen für freie Schauspieler.“
Viel hat sie für ihren Traum geopfert. Ein eigenes Theater bekommt man nicht umsonst. Die Bühne musste gebaut werden. Sie brauchte Beleuchtung, Requisiten und Stühle. Wenn auch nicht so viele. Das kleinste Theater Hamburgs hat nur 40 Sitzplätze. Um das Theater optimal auszubauen, verkaufte sie ein Gartenhäuschen, das sie besaß. Außerdem musste sie bei der Bank einen Kredit aufnehmen, den sie über die Jahre langsam zurückbezahlte. Rund 3.000 Euro im Monat musste das Theater einspielen,...