![Günter Okrafka (li.) mit der
Besuchergruppe in Steilshoop. Mit dabei war Jugendfreund Peter Lemke (3.v.li.)]()
Von Mathias Sichting
Günter Okrafkas Augen glänzen, wenn er von „seinem Steilshoop“ erzählt. Seine Geschichten über den Stadtteil klingen wie eine Liebeserklärung. Seit seiner Kindheit lebt der heute 70-Jährige in Steilshoop. Er hat die Entwicklung des Stadtteils miterlebt und kennt die schönen Seiten des Quartiers. Das Wochenblatt begleitete ihn auf einem der Stadtteilrundgänge, die er regelmäßig führt.
Ab 1952 verbrachte Okrafka seine ersten Lebensjahre auf dem Schrebergartengelände, das ab August 1969 der Großraumsiedlung im Norden der Steilshooper Straße weichen musste. Nach dem Abriss des Behelfsheims auf der Parzelle 220 zog Familie Okrafka im Dezember 1969 für einige Jahre nach Dulsberg. „Ich wusste aber immer, dass ich wieder zurückziehen werde. Hier ist meine Heimat“, so der überzeugte Steilshooper. Am 1. Oktober 1976 zog er mit seiner Familie in den Borchertring zurück, wo er bis heute wohnt. 45 Jahre lang arbeitete der gelernte Schlosser in der Triebwerksinstandhaltung der Lufthansa. Im Sommer 2008 war dort altersbedingt Schluss. Eine neue Aufgabe musste her. Seitdem engagiert sich der geschichtsbegeisterte Steilshooper im Stadtteilarchiv Bramfeld. Dort ist er unter anderem ehrenamtlich für die Bilderarchivierung zuständig. „Wir bieten mehrmals im Jahr Rundgänge durch Steilshoop an. Ich gehe dann mit den Gruppen durch die grünen Hinterhöfe und besuche relevante Gebäude und Einrichtungen der Siedlung. Am 14. Juli 1969 wurde der Grundstein für Block 3, dem ersten Gebäude der Siedlung, gelegt. Hier komme ich immer mit meinen Gästen vorbei.“
Mit im Gepäck hat er bei seinen Touren alte Luftaufnahmen und Bebauungspläne. Damit bringt er seinen „Gästen“ die stete Entwicklung des Stadtteils näher. „Steilshoop hatte früher einen sehr dörflichen Charakter. Schrebergärten und Äcker dominierten den Stadtteil. Nach dem Krieg bauten sich die Hamburger aus abgeputzten Trümmersteinen eingeschossige Behelfsheime. Damals gab es hier noch keine Kanalisation....