![Die beschaulichen Straßen der Hellbrooksiedlung sollen 2015 massiv ausgebaut werden Foto: privat]()
Hamburg. Die ehemalige Hellbrooksiedlung ist eine kleine Idylle zwischen drei Hauptverkehrswegen. Im Dreieck zwischen der Techniker Krankenkasse, dem Otto-Versand und der U-Bahntrasse stehen beschauliche Einfamilienhäuser, Kinder können hier noch auf der Straße spielen – ein Dorf mitten in der Großstadt. Diese Idylle ist nun bedroht, denn im Rahmen des Senatsprogramms zur Straßensanierung sollen auch hier die provisorischen Straßen endgültig ausgebaut werden. Darüber sind die Anwohner nicht glücklich, denn je nach Grundstücksgröße kommen Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro auf sie zu. Zudem befürchten sie, dass das Quartier seinen besonderen Charme und Charakter verlieren könnte.
Auf der Prioritätenliste des Bezirks Wandsbek stehen die Straßen Sauerampferweg, Ilenkruut und Wichelkamp ganz oben. Hier steht zur Diskussion, dass die Straßen verbreitert und mit Bordsteinen versehen werden sollen. Entwässerungsgräben, die bereits in den 1930-er Jahren angelegt wurden, sollen wieder geöffnet und neue Parkplätze geschaffen werden.
Bei den genannten Straßen bestehe ein erhöhter Unterhaltungsaufwand, rechtfertigt Lena Voß, Sprecherin des Bezirksamts Wandsbek, die geplante Sanierung, die 2015 beginnen soll. Die Entwässerungssituation solle verbessert werden, Fuß- und Radwege sowie die Rettungswege besser gangbar gemacht werden.
Für Anwohner Roland Susel ist das ein widersinniges Unterfangen. Er fürchtet, dass nach dem Ausbau der Straßen viele die ruhige Wohnsiedlung als Abkürzung nutzen werden. Schon seit Jahren ärgert er sich über die vielen Fremdparker des nahe gelegenen Otto-Konzerns, die immer wieder die Einfahrten der Anwohner zuparken. Nachbar Jürgen Rose fürchtet, dass viele der Anwohner sich die Kosten des ungeliebten Ausbaus gar nicht leisten können. Er wünscht sich eine Maßnahme mit Augenmaß und Bürgerbeteiligung.
Neu ist den Bewohnern der Hellbrook-Siedlung diese Diskussion nicht: Bereits 2005 war eine Sanierung der Straßen geplant, auch damals wehrten...