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Von Stefanie Nowatzky
Norderstedt. Arnhild Lorenz‘ Kochbuch ist anders und so heißt es auch. „Das etwas andere Kochbuch“ ist eine Essenz aus 60 Jahren Kochgeschichte. Es handelt sich nicht um eine Rezeptsammlung, sondern um praktische Kniffe in der Küche. Darin hat die Norderstedterin ihre eigene Geschichte des Kochens und die ihrer Schüler aufgeschrieben. Die 75-Jährige gab lange in der Familienbildungsstätte Kochkurse.
Dabei wollte Arnhild Lorenz eigentlich Gesang studieren. Als beste Altstimme im Chor der Mädchenschule hatte die damals 14-Jährige große Pläne. Doch in der Nachkriegszeit kam alles anders. Im Halle/ Saale
(Sachsen-Anhalt) lernte Arnhild statt Partituren die Feinheiten der Speisenzubereitung, und hörte zum ersten Mal etwas von „Pommes“, die sie nach Anleitung aus großen Kartoffeln zurechtschnitt. 1953 kam die 16-Jährige in ihre Geburtsstadt Hamburg zurück, startete noch einmal von vorn und lernte jetzt in der Küche des Altonaer Krankenhauses in der Diätküche.
Kochen wurde für die junge Frau zur Leidenschaft. Mit dem Umzug nach Norderstedt öffnete sich 1985 plötzlich eine neue Welt. Nur 14 Tage, nachdem Arnhild Lorenz mit Mann und Kindern in die Bahnhofstraße gezogen war, klingelte das Telefon. „Sie müssen heute Abend einen Kochkurs leiten“, bat eine unbekannte Stimme. Eine Freundin hatte ihren Namen an die Familienbildungsstätte vermittelt und so sprang die gelernte Köchin an diesem Mittwochabend ein, hielt ihren ersten Kurs und kochte mit zwölf Teilnehmern „Spaghetti Bolognese“.
Ihre Tipps und Tricks, aber auch Fehlschläge hat Arnhild Lorenz zu einem Kochbuch für Jedermann zusammengestellt. Sie erklärt zum Beispiel, woran man frischen Fisch erkennt und wie er gut vorbereitet wird. Oder wie Gelantine verarbeitet wird und welche Fallen es dabei gibt. Unter Überschriften wie Kräuter, Schweinefleisch, Suppen hat sie ihr Wissen in eine Art Kochlexikon für jeden zusammengefasst. „Da steht alles drin, was ich gelernt habe - auch die Fehler“,...