![Benny im Altarraum der Simeonkirche in der Straße Am Stühm-Süd. Am 18. August können Herrchen und Frauchen ihre Lieblinge mit Fell, Flossen oder Federn zum Gottesdienst mitbringen Foto: Stammer]()
Von Silvia Stammer
Bramfeld. Benny guckt sich schon mal um und scheint sich wohl zu fühlen. Mit der Schnauze in Bodennähe beschnüffelt er den Altarraum unter dem Bronzekreuz. Altarraum? Ja, die Simeonkirche in Bramfeld steht allen Geschöpfen Gottes offen, auch Benny, dem drei Jahre alten Border-Collie-Mischling.
Er kann dabei sein, wenn am 18. August in der Simeonkirche um 9.30 Uhr zum Gottesdienst mit Tieren geladen wird. Der aufgeweckte Hund ist bei Simeonkirchen-Pastor Martin Fischer, 56, in Pflege und gehört Fischers Sohn, der im Urlaub ist. So locker und dabei konsequent, wie der Pastor mit Benny umgeht und von der früheren Familienhündin erzählt, die 14 Jahre quasi das dritte Kind war, ist schnell klar, warum eine solch besondere Messe in der Simeonkirche stattfindet. Der ruhige Mann mit intensiv-blauen Augen weiß selbst, wie wichtig ein Tier für Menschen sein kann. Zusammen mit dem Kirchengemeinderat habe man die Idee zum Gottesdienst entwickelt, erzählt Fischer, dem die vielen Herrchen und Frauchen in der Nachbarschaft aufgefallen waren. Viele Menschen in Bramfeld haben Begleiter mit Flossen, Fell oder Federn – warum sollten sie nicht auch einmal gemeinsam in die Kirche kommen?
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Fortsetzung von Seite 1. Bramfeld. Kein Show-Event soll es sein, vielmehr gehe es um die Würdigung eines Geschöpfes Gottes, um die wachsende Bedeutung beispielsweise von Begleithunden für Demenzkranke und Blinde oder auch den Zwiespalt zwischen dem Schlachten und Verspeisen von Tieren und dem teilweise extremen Verhätscheln von Haustieren.
„Die Beziehung bewusst machen zwischen Mensch und Tier“, formuliert es Fischer. Schon 2011 und 2012 gab es erste Versuche für Gottesdienste mit Tieren, da sie gut angenommen worden seien, gehe man nun etwas offensiver mit dem Thema um, lege Flyer in Tierarztpraxen und Geschäften aus. „Wir wissen, dass wir ein gewisses Risiko eingehen, weil wir ja nicht wissen, wer kommt“, sagt der Pastor. Aber bei den...