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Pubertät trifft Wechsel

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Im Kampf gegen das Alter:  Mark (László I. Kish),Roland (Markus Gertken, Frances (Désiré Nick) und Hilary (Ulli Maier) v.l. 
Foto: Oliver Fantitsch Uhlenhorst. „Jumpy“ kommt erst ganz am Schluss vor in April de Angelis Stück mit diesem Titel, das derzeit im Ernst Deutsch Theater gespielt wird. Jumpy ist ein kleines Stoffäffchen, von dem sich Teenager Tilly trennen wird, wenn sie am Ende ihr Elternhaus verlässt. Bis es soweit ist, hat die 16-jährige harte Kämpfe mit ihrer Mutter Hilary auszufechten, die wiederum Probleme in ihrer Ehe hat. Sie wird sich von ihrem Mann Mark trennen und eine Affäre mit einem Freund ihrer Tochter haben, einem Mittzwanziger. Es gerät einiges aus dem Lot in der Familie von Hilary, Mark und Tilly. Pubertät trifft Wechseljahre. Torsten Fischer hat das ungemein dichte Stück der Engländerin April de Angelis, das Abnabelungen von den Eltern und Neuorientierungen mittelalterlicher Menschen thematisiert, die merken, dass sie älter werden, in einer großen modernen Wohnlandschaft inszeniert, in der sich alle Personen immer wieder begegnen. Ganz normale Probleme des Alterns werden da ausgebreitet, wie sie milliardenfach auf der Welt passieren - die einschneidendsten Prozesse des Lebens. Tilly hat Sex mit Josh. Das führt die Eltern der beiden zueinander, die darüber ganz unterschiedliche Ansichten haben. Die Mütter positionieren sich für ihre Kinder. Die Väter machen auf ganz locker. Und dann ist da noch Hilarys schräge Freundin Frances, die ihrer Jugend nachtrauert, und sich ein ums andere Mal extravagant profilieren muss. Dramatisch wird´s, als Tilly schwanger wird und Hilary vorübergehend die Lebensorientierung verliert. – April de Angelis breitet ein faszinierendes Panorama des Alterns aus. (ch) Bis zum 16. Februar im Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, zu sehen

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