Um auch einmal der (bisher) schweigenden Mehrheit der Elisa-Bewohner, die den Abriss akzeptiert haben eine Stimme zu geben, hier mein Kommentar:
Es sollten nicht nur die in der Tagespresse Gehör finden, die am lautesten schreien.
Der Abriss des Elisa-Blocks ist zweifellos bitter, aber letztlich kann und will keiner die Sanierung bezahlen: die Stadt nicht, weil eine schlichte Instandsetzung nicht förderfähig ist, die Genossenschaft nicht, weil sie viel Geld für wenig Mehrwert investieren muss, während ein Neubau von der Stadt umfangreich gefördert wird. Und die Mieter über eine entsprechende Umlage schon mal garnicht, weil günstiges Wohnen eben doch an erster Stelle steht und der Erhalt der historischen Fassade nur einige wenige Denkmalschützer wirklich beglückt.
Die letzten Elisianer kämpfen nur noch für sich und mit fraglichen Argumenten. Sie ignorieren den Willen der allermeisten Genossenschaftsmitglieder, die das finanzielle Abenteuer einer Sanierung nicht mittragen wollen und sofort in den attraktiven und günstigen Neubau ziehen würden, auch wenn den wenigsten das Glück zuteil wird.
Sie ignorieren die Bedürfnisse des Stadtteils, dem es dringlichst an günstigem Wohnraum für Familien mangelt, der nun entstehen soll.
Und letztlich ignorieren sie die Entscheidung fast aller Altmieter und Nachbarn, die jetzt in Übergangswohnungen darauf warten, dass der mitgeplante Entwurf nun in die Tat umgesetzt wird, so sie denn nicht mit einer Ersatzwohnung und Entschädigung ohnehin endgültig zufrieden gestellt wurden.
Kaum ein Winkeladvokat – und schon gar nicht der Mieterschutzverein – macht ihnen noch Hoffnung, dass der Neubau verhindert werden kann, man kann ihn nur verzögern und so Kosten und Leerstand produzieren.
Die Mieterinitiative hat sich für größere, familiengerechte Wohnungen eingesetzt und gegen eine Wohnraumverdichtung. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine Reduzierung der Wohneinheiten, wie kann man sich darüber im Nachhinein beklagen? Und sind 5,90€/qm...
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