![Ungetrübte Liebesfreude zwischen Greg (Dale Monie) und Ginny (Charlotte Craft)? Der Schein trügt - anonyme Anrufe und eine ominöse Blumenfülle geben zu denkenFoto: Hans Jürgen Kock]()
Uhlenhorst. Greg und Ginny, ein junges Paar, verbunden durch große Liebe, kleine Nicklichkeiten und den einen oder anderen handfesten Streit. Doch schon in der ersten Szene von Alan Ayckbourns Verwechslungs-Liebes-Komödie „Relatively speaking“, die Clifford Dean jetzt am English Theatre of Hamburg inszeniert hat, wird klar, dass die Liebesidylle nicht vollkommen ist. Ständig läutet das Telefon, doch der Anrufer spricht nur mit Ginny. Und wo kommen die vielen Blumen her, die Ginny angeblich gekauft haben will? Ginny untersagt Greg außerdem, sie zu ihren Eltern auf dem Lande zu begleiten. Kein Wunder, Philip und Sheila, ein gut situiertes älteres Paar, das unter der Adresse wohnt, die Ginny als die ihrer Eltern angegeben hat, sind nicht ihre Erzeuger. Das merkt der gutmütige Greg, der sie heimlich besucht, aber nicht. So entwickelt sich ein immer größeres Durcheinander, in dem bald niemand mehr weiß, von wem er eigentlich spricht und das seinen Höhepunkt erreicht, als Ginny bei ihren vermeintlichen Eltern auftaucht. Zu ihrem „Vater“ hat sie nämlich ein so gar nicht väterliches Verhältnis.
Ayckbourns brilliante Komödie glänzt durch glaubwürdige Dialoge und eine dem Leben abgeguckte Komik, die ohne künstliche Konstruktionen und Effekte auskommt. Unter den vier guten Schauspielern ragt James Walmsley als ständig düpierter, vermeintlicher Vater von Ginny mit großer Wandlungsfähigkeit hervor. (ch)
bis 8. Feb., English Theatre, Lerchenfeld 14, 26,50-29,50 Euro (ermäßigt für Schüler und Studenten), Tel.: 22 77 089