![Jörg Feierabend in seinem Antiquariat. Bald werden die Regale leer sein, das Geschäft schließtFoto: fnf]()
Bad Oldesloe. Hier wird es bald keine gebrauchten Bücher und Antiquitäten mehr geben: Der „Zeitenwanderer“ in der Hamburger Straße schließt noch in diesem Jahr. „Das war eine Vernunftentscheidung“, sagt der „Herr der Bücher“, Jörg Feierabend.
Es war ein Laden mit Herz und Seele: Rund 30.000 Bücher sind derzeit noch in den Regalen aufgereiht oder ordentlich gestapelt. Schon am nächsten Freitag werden vermutlich so gut wie alle Bücher von einem Großabnehmer abgeholt.
„Ich habe diese Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge getroffen. Für meine Stammkunden tut es mir natürlich schon leid, aber es hilft alles nichts“, sagt Inhaber Jörg Feierabend. „Wenn es toll laufen würde, wäre ich geblieben.“
Stammkunden gab es zu wenige und die Laufkundschaft blieb seit langem aus. In erster Zeit war das Geschäft die Haupteinnahmequelle. Mittlerweile zahlt er Monat für Monat drauf. Steuern und Versicherungen fressen die schmalen Einnahmen auf. Der Markt ist gesättigt, Sammler hochwertiger Antiquitäten mussten durch die Finanzkrise zurückstecken. Die Internetkonkurrenz bei der Flohmarktware tat ihr Übriges.
Doch es war nicht nur das Finanzielle. „Meine Frau ist krank und es sieht nicht so aus, als würde sie bald aus dem Krankenhaus entlassen werden. Alleine lässt sich so ein Laden nicht führen und einen Geschäftspartner habe ich nicht gefunden“, sagt Feierabend. Auch mit zuverlässigen Mitarbeitern habe es nicht geklappt. Es waren viele kleine Ärgernisse, die sich wie ein roter Faden durch die Zeit seit der Gründung des Geschäftes im Jahre 2008 bis heute ziehen und die ihn bei seiner Entscheidung bestätigten. Es waren auch Kleinigkeiten, die das Geschäftsleben nicht einfacher gemacht haben.
„Es ärgert einen, wenn man nicht einfach einen Aufsteller, der niemanden stört, vor seinen Laden stellen darf. Das geht nur wenn man dafür zahlt“, erzählt der Antiquar. Geld, dass man als kleiner Ladenbesitzer nicht hat. „Dadurch ist es schwer, auf sein Geschäft aufmerksam...