![Mit Spruchbändern demonstrierten die Bürger vor der Trittauer Turnhalle gegen das Vorhaben Foto: wb]()
Von Finn Fischer
Trittau. In den Gemeinden Grande, Kuddewörde und Witzhave regte sich seit Wochen erheblicher Widerstand gegen den geplanten Kiesabbau im Billetal. Nun zeichnet sich ein erster Erfolg der breiten Proteste von Bürgern und Politik ab.
Nach einem zweiten Erörterungstermin in der Trittauer Sporthalle hat die Glinder Firma Koops das Verfahren für drei Monate ausgesetzt – offenbar überrascht von dem breiten Widerstand in der Bevölkerung, wie der Grander Bürgermeister Heinz Hoch vermutet.
„Wir, die Betroffenen, sind überaus glücklich, dass die Firma Koops zu der Einsicht gekommen ist, das Kiesabbau-Verfahren auszusetzen“, sagt Claudia Heydelmann-Nagel, Gemeindevertreterin in Kuddewörde. „Auf eine Wende im Verfahren hatten wir alle gehofft, aber wir zweifelten.“
Die Firma plant auf einem Gebiet, das rund 81 Hektar umfasst, einen umfangreichen Kies- und Quarzabbau. Die Bewohner der umliegenden Region befürchten dadurch erhebliche Schäden an der Natur und eine extreme Gesundheitsbelastung, sinkende Immobilienpreise, massive Schmutz- und Lärmbelästigungen und ein Aussterben gefährdeter Tierarten. Mehr als 1100 Beschwerden waren von Bürgern und Gemeinden gegen die Tagebau-Pläne eingegangen. Das Genehmigungsverfahren ist bis zum 21. Februar 2014 ausgesetzt. Bis dahin will die Firma prüfen, ob der Antrag trotz der vielen Einwendungen aufrecht zu erhalten ist.
Die Gegner des Bergbau-Projektes sind erleichtert. „Ich bin unglaublich stolz auf die Menschen in dieser Region, die so lange gegen den Kiesabbau kämpfen und nicht die Hoffnung aufgegeben haben“, sagt Claudia Heydelmann-Nagel. Sie hoffe, dass dies auch anderen Bürgern Mut macht, sich für ihre Belange einzusetzen und nicht vorschnell die Flinte ins Korn zu werfen.